Nutzungsmöglichkeiten für den Wasserstoff-Import (LNG2Hydrogen)

Nutzungsmöglichkeiten für den Wasserstoff-Import (LNG2Hydrogen)
LNG-Terminals könnten zukünftig als logistische Knotenpunkte für Wasserstoff genutzt werden.
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Um die Energieversorgung in Deutschland zu sichern, fungiert Erdgas derzeit als Übergangstechnologie. Vor diesem Hintergrund entstanden auch in Deutschland erste LNG-Terminals, die nach Plänen der Bundesregierung zukünftig als logistische Knotenpunkte für grünen Wasserstoff und dessen Vektoren nutzbar sein sollen.

Das Hauptziel von LNG2Hydrogen besteht darin, eine solide Datengrundlage zu erarbeiten und Empfehlungen für die künftige Nutzung von LNG-Terminalstandorten als logistische Knotenpunkte für Wasserstoff und seine Derivate (H2-Transportvektoren) zu erstellen. Dabei werden technologieoffen Synthetic Natural Gas (SNG), Flüssigwasserstoff (LH2), Methanol (MeOH), Ammoniak (NH3), Liquid Organic Hydrogen Carrier (LOHC) und Dimethylether (DME) als alternative Vektoren betrachtet. Indem das Projekt eine Brücke zwischen vorhandener LNG-Infrastruktur und zukünftigen Wasserstoffanwendungen schafft, trägt es dazu bei, eine effiziente und nachhaltige Nutzung dieser Ressourcen zu ermöglichen.

Beteiligt sind 18 Partner aus Wissenschaft und Wirtschaft, darunter auch Terminalbetreiber.

Das HI ERN bringt seine umfassende Expertise aus der Forschung und Entwicklung zu LOHC-basierten Wasserstoffspeichersystemen ein. So werden Energieintegrationskonzepte entwickelt und verfahrenstechnische Auslegungsgrundlagen bspw. für die autotherme Dehydrierung für ein LOHC-basiertes Terminal beigesteuert. Weiterhin werden Projektpartner bei der Untersuchung der Materialverträglichkeiten unterstützt.

Das Verbundvorhaben LNG2Hydrogen ist ein wichtiger Baustein, um die Ziele des übergeordneten Leitprojektes TransHyDE zu erreichen und leistet einen wichtigen Beitrag zur Umsetzung der nationalen Wasserstoffstrategie.

Was ist LOHC?

LOHC steht für „Liquid Organic Hydrogen Carrier“, einen flüssigen organischen Wasserstoffträger. Ein LOHC ist eine ölartige Flüssigkeit, die mit Wasserstoff beladen und auch wieder entladen werden kann. Der bei der Entladung freigesetzte Wasserstoff kann dann mit einer Brennstoffzelle verstromt werden. Mit dieser organischen Trägerflüssigkeit ist es möglich, die bestehende Infrastruktur aus Dieseltankbehältern weitestgehend beizubehalten. Auch die Lagerung und Anlieferung größerer Kraftstoffmengen wäre mit der LOHC-Technologie unbeschränkt möglich, unabhängig von Sicherheitsaspekten, die es beim elementaren Wasserstoff zu beachten gilt.

Projekthintergrund

LNG2Hydrogen ist eines von mehreren Teilprojekten von TransHyDE ist eines von drei Wasserstoff-Leitprojekten des BMBF, mit dem Ziel, derzeit noch bestehende Hürden für eine Wasserstoffwirtschaft abzubauen. Erst eine geeignete Transport-Infrastruktur gewährleistet eine erfolgreiche Wasserstoffwirtschaft. Import, örtliche Verteilung und Speicherung verlangen nach unterschiedlichen Ansätzen. TransHyDE entwickelt Technologien für den Transport und die Speicherung von Wasserstoff weiter und testet sie. Für jeden Einsatzzweck soll am Ende die richtige Technologie gefunden werden. Die Erkenntnisse aller TransHyDE-Projekte münden in Handlungsempfehlungen für die nationale Wasserstoff-Infrastruktur.

Mehr Informationen

Nutzungsmöglichkeiten für den Wasserstoff-Import (LNG2Hydrogen)
Nutzungsmöglichkeiten für den Wasserstoff-Import (LNG2Hydrogen)

Projektpartner

Der Verbund setzt sich aus 18 starken Partnern aus Forschung und Industrie zusammen. Koordiniert wird es von der cruh21 GmbH.

Laufzeit

06/2023 bis 11/2024

Förderung

Dieses Projekt wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) in Höhe von ca. 3,8 Mio. € gefördert.

Kontakt

Timo Schaerfe

Team Lead "Process Design and Intensification"

    Gebäude HIERN-Cauerstr /
    Raum 4011
    +49 9131-12538135
    E-Mail
    Gebäude HIERN-Auf-AEG /
    Raum n.N.
    +49 911/32169-108
    E-Mail

    Prof. Dr. Peter Wasserscheid

    Director and Head of Research Department Chemical Hydrogen Storage

      Gebäude Brainergy-Park-Jülich /
      Raum T3.94
      +49 2461/61-4499
      E-Mail

      Letzte Änderung: 21.03.2024