Umstieg auf emissionsneutrale Energie „kostet“ 1% des globalen BIP

13. Mai 2025

Etwa 1 % des globalen Bruttoinlandsprodukts (BIP) müssten investiert werden, um auf emissionsneutrale Energie umzusteigen.
Forschungszentrum Jülich/Sascha Kreklau

Welche globalen Investitionen für den Übergang zu einem emissionsneutralen Energiesystem nötig sind, haben Dr. Ian Marius Peters vom Helmholtz-Institut Erlangen-Nürnberg für Erneuerbare Energien (HI ERN) und Prof. Christian Breyer (LUT University, Finnland) untersucht. Um den Umfang der erforderlichen Anstrengungen zu vergleichen und einen Kontext für die von verschiedenen Organisationen geschätzten Investitionen zu schaffen, verwenden die beiden das Konzept der „Überschussproduktivität“ – also den Teil der Produktion einer Gesellschaft, der nicht für das grundlegende Überleben erforderlich ist.

Sie vergleichen auf dieser Grundlage diese Herausforderungen mit großen Bauprojekten aus der Geschichte, wie den Pyramiden oder dem Apollo-Programm. Ihre Schätzungen zeigen, dass etwa 1 % des globalen Bruttoinlandsprodukts (BIP) investiert werden müsste, um auf emissionsneutrale Energie umzusteigen. Das ist vergleichbar mit den Investitionen, die in der Vergangenheit für bedeutende Projekte wie die transkontinentale Eisenbahn in den USA aufgebracht wurden und die Gesellschaft grundlegend veränderte. Die Autoren kommen zu dem Schluss: Die Energiewende ist eine große Herausforderung, aber sie ist machbar.

Energiewende als gesamtzivilisatorisches Projekt begreifen

Sie betonen allerdings auch, dass die Klimaziele nur durch eine globale Zusammenarbeit erreicht werden kann. Verstärkte internationale Anstrengungen sind notwendig, da die aktuellen Vereinbarungen noch nicht ausreichen, um das notwendige Tempo zu erzielen. Es ist entscheidend, die Energiewende als Projekt zu begreifen, das die gesamte Zivilisation prägt und daher Innovation und gemeinsames Handeln auf höchstem Niveau erfordert. Durch gemeinsames Handeln und gezielte Investitionen können Umweltprobleme gelöst sowie gleichzeitig soziale Gerechtigkeit und nachhaltiges Wachstum gefördert werden, sind Peters und Breyer überzeugt.

Die Ergebnisse ihrer gemeinsamen Arbeit wurden kürzlich im Journal Joule veröffentlicht.

Die Netto-Null-Emissions-Energiewende im Kontext vergangener Monumentalprojekte

Originalpublikation

Ian Marius Peters, Christian Breyer,
Marshalling our productivity to create a sustainable global civilization,
Joule, 2025, 101929, ISSN 2542-4351, https://doi.org/10.1016/j.joule.2025.101929.

Kontakt

Dr. Ian Marius Peters

Gruppenleiter "Hoch­durch­satz Cha­rakter­isierung und Modell­ierung für die PV"

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    Raum 2.3
    +49 9131-12538303
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    Letzte Änderung: 13.05.2025